Abtreibung raus aus dem Strafgesetzbuch und freier Zugang zur Abtreibungspille
Gynäkologe Fiala initiiert zwei Volksbegehren gegen reproduktive Bevormundung
Gleich zwei Volksbegehren bringt der Gynäkologe und Vorkämpfer für reproduktive Rechte, DDr. Christian Fiala, nun auf den Weg. Fast 50 Jahre nach der Einführung der Fristenlösung steht diese immer noch unter Strafandrohung mit bis zu ein Jahr Gefängnis, wie zu Zeiten der Monarchie. Diese soll nun ersatzlos gestrichen werden, so Fialas Ziel: „Diese Strafandrohung ist zwar mittlerweile totes Recht, symbolisiert jedoch die staatliche Bevormundung über das Selbstbestimmungsrechte der Frauen und Paare. Auch ist es nicht einzusehen, warum eine medizinische Behandlung im Strafgesetzbuch geregelt sein soll“, erklärt Fiala. Diese Strafbestimmung stammt noch aus Maria Theresias Zeiten – damals war es für das Königshaus wichtig, über ausreichend Soldaten für Kriege zu verfügen. Andere Länder agieren hier aufgeklärter: In Kanada etwa wurde der Schwangerschaftsabbruch bereits 1988 vom Obersten Gerichtshof ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.
PULS 4 DOKU: KAMPFZONE FRAUENKÖRPER – WARUM FRAUEN NICHT FREI ÜBER IHREN KÖRPER ENTSCHEIDEN KÖNNEN
Wie selbstbestimmt sind Frauen in Österreich? Der weibliche Körper ist nach wie vor eine Konfliktzone für diverse Gruppierungen, die Frauen die Entscheidung über ihren eigenen Körper absprechen wollen, und anderen, die das Recht der Frauen auf ihren eigenen Körper verteidigen.
Fiala: „Es geht nicht um den aktuellen Moment“
Kronen Zeitung, Magazin „Nachgefragt“, 9.9.2021
Im US-Bundesstaat Texas wurde das sogenannte „Herzschlag Gesetz“ erlassen, das Abtreibungen untersagt sobald ein Herzschlag des Fötus festgestellt wird. Im Magazin „Nachgefragt“ spricht Dr. Christian Fiala mit Moderatorin Raphaela Scharf über die Situation in Österreich und die noch immer dringend notwendige Aufklärungsarbeit.
Österreichischer Verhütungsreport 2012
Repräsentative Umfrage unter 16–49-jährigen Frauen und Männern
Die meisten Frauen und Männer wünschen sich Kinder, allerdings möchten sie die Anzahl und den Zeitpunkt bewusst entscheiden. Deshalb ist die Prävention ungewollter Schwangerschaften ein zentrales Thema. Bislang gibt es keine repräsentative Untersuchung, wie ÖsterreicherInnen verhüten. Das Team des Gynmed Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung in Wien und Salzburg engagiert sich seit über 10 Jahren im Bereich der reproduktiven Gesundheit, unter anderem auch durch wissenschaftliche Untersuchungen, um die Qualität von Präventionsmaßnahmen zu verbessern.
Im Rahmen dieser Studie wurde erhoben welche Verhütungsmethoden Frauen und Männer in Österreich anwenden und welche Kriterien bei der Auswahl der Methode wichtig sind. Weiter wurde erfragt, welches Wissen die Menschen über die Wirksamkeit der angewendeten Methoden haben, die Einstellung zur Menstruation, ob Verhütungsmittel und der Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein erhältlich sein sollen, sowie der Umgang mit einer ungewollten Schwangerschaft. Die Ergebnisse dieser Befragung sind als Grundlage für Maßnahmen zur besseren Anwendung von wirksamen Verhütungsmethoden gedacht und sollen damit zur besseren Prävention ungewollter Schwangerschaften beitragen.
>> Den gesamten Verhütungsreport finden sie auf gynmed.at