Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verboten

www.arte.tv, 22. November 2017

Wegen unerlaubter Werbung für Schwangerschaftsabbrüche muss sich eine Ärztin in Gießen vor Gericht verantworten. Denn in den ersten 12 Wochen nach einer Beratung ist eine Abtreibung zwar straffrei, aber die Ärzte sollen nicht darüber informieren. In Österreich sieht man das öffentliche Informationsverbot in Deutschland mit Skepsis.

Zum Bericht: Arte Journal

Österreichischer Verhütungsreport 2012

Repräsentative Umfrage unter 16–49-jährigen Frauen und Männern

Die meisten Frauen und Männer wünschen sich Kinder, allerdings möchten sie die Anzahl und den Zeitpunkt bewusst entscheiden. Deshalb ist die Prävention ungewollter Schwangerschaften ein zentrales Thema. Bislang gibt es keine repräsentative Untersuchung, wie ÖsterreicherInnen verhüten. Das Team des Gynmed Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung in Wien und Salzburg engagiert sich seit über 10 Jahren im Bereich der reproduktiven Gesundheit, unter anderem auch durch wissenschaftliche Untersuchungen, um die Qualität von Präventionsmaßnahmen zu verbessern.

Im Rahmen dieser Studie wurde erhoben welche Verhütungsmethoden Frauen und Männer in Österreich anwenden und welche Kriterien bei der Auswahl der Methode wichtig sind. Weiter wurde erfragt, welches Wissen die Menschen über die Wirksamkeit der angewendeten Methoden haben, die Einstellung zur Menstruation, ob Verhütungsmittel und der Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein erhältlich sein sollen, sowie der Umgang mit einer ungewollten Schwangerschaft. Die Ergebnisse dieser Befragung sind als Grundlage für Maßnahmen zur besseren Anwendung von wirksamen Verhütungsmethoden gedacht und sollen damit zur besseren Prävention ungewollter Schwangerschaften beitragen.

>> Den gesamten Verhütungsreport finden sie auf gynmed.at

Protest á la Brasiliana

Der Text des Plakates heißt übersetzt:
Ich bin nicht aus deiner Rippe entstanden – Du aber aus meiner Gebärmutter!

Neue Studie: Liberale Gesetze bedeuten weniger Abtreibungen

Restriktive Abtreibungsgesetze senken nicht die Rate von Schwangerschaftsabbrüchen und forcieren unsichere Abtreibungen, sagt eine WHO-Studie
Die Abtreibungsrate sinkt weiter, doch in weitaus geringerem Maße als in den 90ern. Steigend sind hingegen die für Frauen so gefährlichen heimlichen und nicht professionell durchgeführten Abbrüche. (mehr …)

Umfrage zum Thema Schwangerschaftsabbruch

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  • Die Mehrzahl der Wiener Frauen, nämlich 85%, haben schon einmal etwas von religiös motivierten Aktivisten vor Abtreibungskliniken gehört, gesehen oder gelesen
  • Ebenso viele (84%) empfinden es als Belästigung, dass religiöse Aktivisten die betreffende Frauen am Betreten derartiger Kliniken behindern wollen
    • Unter Frauen, die mit Kindern im Haushalt leben, ist diese Beurteilung sogar noch ausgeprägter (92%)
  • 12% der Frauen geben an, derartige Aktivisten schon einmal persönlich erlebt zu haben -Wobei die Dunkelziffer hier weitaus höher liegen dürfte
  • 60% der Wienerinnen sind für ein Verbot religiöser Belästigungen vor Abtreibungskliniken
    • Unter Frauen, die mit Kindern im Haushalt leben, ist dieser Wunsch sogar noch ausgeprägter (72% Zustimmung)
  • Für die meisten Wienerinnen sind Stellungnahmen der röm.-kath. Kirche zum Thema Abtreibung überhaupt (48%) oder eher (19%) unwichtig
    • Unter Frauen, die mit Kindern im Haushalt leben, ist dieser Wunsch sogar noch ausgeprägter (67% „überhaupt nicht wichtig“)